Fanart

ein Gedicht zu Laras 10. Geburtstag

Ein Gedicht von schuschu

Gute Lara,
Gute Lara!

Nun sind 10 Jahre vergangen,
und du bist noch frisch, wie eh‘ und jeh‘,

Du kämpfest mal am See
Und auch an verschiedensten Orten

Du hast Kleider, aller Sorten,
die wir alle mögen

Wir haben durch dich gelernt,
man sollte nicht jedem Werner glauben,

Wir haben gelernt,
man solle nur im Notfall rauben,

Und wir haben gelernt, wie wir uns verteidigen
Und die Tests werden wir bald wieder vergeigen,

denn bald wirst du wieder gespielt an jenem PC
Tag und Nacht

Denn du hattest schon immer die Macht
das wissen alle Bösewichte

Und das war auch die Geschichte
Von der lieben Lara, Lara!

Drum lasst uns alle schön brav rufen:
„Wegen deinem Jubiläum,
bekommst nur du den größten Kuchen!“

Wie ich zu Tomb Raider kam – Fans erzählen ihre Geschichte

Alles begann im Jahr 1997

Verfasst von Unbekannt (bitte melden!) am 18. Januar 2013

Alles begann im Jahr 1997. Wenn ich jetzt mal so rechne, war ich damals etwa 9 oder 10 Jahre alt. Ich hatte damals das Glück, endlich meine eigene Playstation 1 zu bekommen- natürlich mit diversen Spielen. Dabei war auch Tomb Raider 2. Zuvor habe ich nie etwas von diesem Spiel gehört, weil ich mich nie wirklich für Spielkonsolen interessiert habe.

Trotzdem wagte ich mich irgendwann mal an das Spiel.
Ich legte es in meine Playstation und gleich ertönte die sanfte Musik im Titelmenü und die hübsche Lara stand im Scheitelpunkt des Hintergrundbildes. Ich betrat den Trainingslevel- und verliebte mich. Es war einfach alles toll, schon der erste Moment, wie Lara da vor ihrem gigantischen Trainingspaqur stand, die Art, wie sie sich bewegte, die ganze Atmosphäre veranlassten mich dazu, mehr von Tomb Raider zu sehen. Aber denkste. Die Steuerung war so mies für mich, dass ich etwa 6 Wochen brauchte um sie erst mal zu lernen. Nachdem diese Hürde geschafft war, konnte ich es dann endlich durchspielen.

1998 dann die ernüchternde Nachricht: Tomb Raider 3 erscheint. Natürlich habe ich es mir gekauft und ich war einfach nur begeistert.
Erst ein Jahr nachdem ich Tomb Raider 3 zum 100.000 mal gespielt hatte bekam ich durch Zufall den ersten Teil der Serie von einer Schulkollegin ausgeliehen.
Es folgten weitere Teile, Teil 4, der mir persönlich zu lange dauerte und Teil 5, den ich nach schlappen 4 Stunden fertig gespielt hatte.
Und dann die wunderbare Nachricht im Jahr 2002- Tomb Raider 6 erscheint: Zum ersten Mal für Playstation 2. Ich war froh, dass mein Bruder eine Playstation 2 hatte, obwohl ich es auch über mich gebracht hätte, dass Spiel für PC zu kaufen (was tut man nicht alles, als Tomb Raider Fan). Meine Erwartungen an Tomb Raider 6 waren extrem hoch gestellt- zumal ich natürlich jetzt von einer viel besseren Grafik ausging.
Ich las verschiedene Computermagazine in denen Reviews aus Testspielen mit Tomb Raider 6 standen. Ich las Sachen wie „Beste Grafik denn je“, „Neuer spielbarer Charakter“, „tolle Handlung“, „Neue Moves“, „Interessante Interaktionen“ etc. Als das Spiel aber näher rückte kamen mir dann Dinge zu Ohren wie „Totaler Flop“, „Miese Grafik- das geht besser“, „viele Fehler“, „Wirkt unfertig“ usw. Und zum ersten mal wurde ich stutzig. Was ist aus dem alten Tomb Raider geworden?
Als dann der VÖ Termin des 6. Teils immer und immer wieder verschoben wurde bekam ich Angst um Laras Ruf. Es war irgendwie ein seltsames Gefühl, als ich in den Elektroladen meines Vertrauens ging um mir das Spiel endgültig zu kaufen.

Der Beginn des Spiels war sehr ungewohnt und mir gefiel es einfach nicht. Mir fehlte die Atmosphäre, die ich sonst an Tomb Raider so liebte. Ich weigerte mich zuerst, es weiter zu spielen. Ich war enttäuscht und sah mich lange Zeit nicht mehr als „wahren“ Tomb Raider Fan. Ich beschränkte mich wieder auf die vergangen Teile, während Teil 6 einsam in meinem CD Regal verstaubte.

Es war erst ein Jahr später, als ich eine schwierige Operation an meinem rechten Knie über mich ergehen lassen musste. Ich lag sehr lange im Krankenhaus, mein ganzes rechtes Bein komplett eingegipst, ich bekam seltsames Essen das aussah, als hätten sie es aus dem Magen meiner 80 Jährigen Bettnachbarin gepumpt, den ganzen Tag sah ich Fern und sehnte mich nach ein bisschen frischer Luft. Als ich dann nach 4 Wochen die ernüchternde Nachricht bekam, dass ich das Krankenhaus verlassen darf, war ich erst mal froh. Die Tatsache, dass ich immer noch diesen blöden Gips tragen musste und nur im äußersten Notfall aufstehen durfte trübte meine Stimmung nicht wirklich. Zuhause wurde ich dann wieder ins Bett gelegt und das Wochenlange Extrem- Fernsehgucken ging weiter.

Als ich wieder mal einen ganzen Tag lang belanglos in meinem Bett lag, wanderte mein Blick unkontrolliert durch mein Zimmer, ich wäre am liebsten aufgestanden, hätte den Gips von meinem Bein gelöst und wäre durch die Gegend gesprungen- aber das konnte ich nicht. Doch ich kannte jemanden, der das kann- Lara. Glücklicherweise war mein Bruder zu Hause, so dass er mir gleich seine Playstation 2 anschloss und Tomb Raider 6 reinschob. Ich weiß bis heute nicht, warum ich mich für dieses Spiel entschied und nicht für die älteren Versionen, die ich bis dato viel lieber mochte. Ich fing einfach an, es zu spielen. Ich lümmelte durch Paris und je mehr Menschen ich da traf und je mehr ich machen musste, um so mehr Spaß machte mir das Spiel. Im Louvre hatte ich viel Spaß, der Kampf gegen Boaz brachte mich zum Verzweifeln und der Endkampf gegen Eckhard war sehr spannend. Ich habe mich an diesem Tag richtig in das Spiel verliebt. Ich weiß, dass viele Tomb Raider Fans es nicht mögen, wegen Kurtis oder wegen der vielen Fehler. Aber ich fand es einfach toll.

Jetzt freue ich mich, ohne Gips am Bein, erst mal auf Tomb Raider 7. Ein bisschen stutzig bin ich, weil es von Amerikanern produziert wird. Ich habe Angst, dass Laras „britischer Flair“ verloren geht. Aber ich lasse mich einfach mal überraschen.

Ansonsten wünsche ich mir trotzdem noch ganz viele Tomb Raider Teile und ein Spiel alleine mit Kurtis (ich würde schon gerne wissen, ob er nun tot ist oder nicht).

1988 hatte ich mich aus der Videospiel-Szene verabschiedet

Verfasst von Chris am 18. Januar 2013

1988 hatte ich mich aus der Videospiel-Szene verabschiedet. Damals war ich 16 und langsam fand ich es etwas kindisch…zumal es technisch eine Art Stillstand gab; einfarbig ausgefüllte Vektoren waren zu jener Zeit das Nonplusultra.
Zehn Jahre später saß ich mal mit meiner Clique in einer Szene-Kneipe, und der Fernseher lief. Gezeigt wurde ein (inzwischen wohlbekanntes) Video-Clip von den Ärzten.
Das veranlasste mich zur nüchternen Feststellung, dass sich die Spiele-Entwickler nicht mehr die Mühe machen müssen, irgendwelche Helden-Fotos zu digitalisieren, da die Technik wohl vorangeschritten ist. Darauf erntete ich ein belangloses „Ja“, und das war es dann erstmal.
Nun begab es sich Ende 1998, dass einer meiner Azubis fragte, ob er nicht an einem bestimmten Tag etwas später aufkreuzen dürfe, weil er sich doch ein neues Videospiel kaufen will, und es so wichtig ist, dass er es gleich am Freitag morgen unbedingt beim Händler seines Vertrauens (Media Markt Ingolstadt) erwerben müsse.
Nun ist man ja kein Unmensch, und daher gab ich mein OK (unter der Bedingung, dass er bis 10:30 ins Büro kommt). Diese noble Geste hat den Typen so gefreut, dass er mich spontan zu sich nach Hause einlud, um zu sehen, was er sich für ein tolles Spiel gekauft hat.
Ich nahm die Einladung natürlich an, allerdings primär in der Hoffnung, das eine oder andere Bier abstauben zu können.
Was ich dann auf seinem PC zu sehen bekam, verschlug mir jedoch den Atem. Es handelte sich um TR III, und – weiß Gott – ich habe das erstmal überhaupt nicht geglaubt. Endlich gab es 3D-Grafik, in welcher sich die Figur frei bewegen durfte…und dazu noch ein heiße Heldin….wow!
Allerdings hatte ich von der Steuerung keine Ahnung, und daher ließ mich mein Azubi erstmal das Tutorial spielen – in welchem ich natürlich hochgradig versagt habe. Anschließend habe ich ihm ein bisschen zugesehen, wie er Lara durch den Antarktis-Level lenkte.
Da war es dann um mich geschehen, und ich beschloss, meine sauer verdiente Kohle demnächst in neue Videospiel-Hardware zu investieren.
Für schnellen und unkomplizierten Videospiel-Genuss kam 1998 nur die PSX in Frage, und daher habe ich mir so ein Ding zugelegt – wie übrigens auch etliche andere Leute aus meinem Freundeskreis; Videospiele wurden also damals schon Mainstream. 😉

Als erstes Spiel habe ich mir TR III gekauft (in Anbetracht des hohen Schwierigkeitsgrades war das für einen Einsteiger natürlich eine dämliche Entscheidung), weil es halt das aktuellste Spiel der Reihe war.

Ich muss jetzt mal ganz ehrlich zugeben, dass ich die erste Zeit durch den einführenden Dschungel-Level gestolpert bin, weil ich absolut keine Ahnung hatte, was denn nun eigentlich zu tun ist. Das war wirklich so; die meiste Zeit habe ich nur die 3D-Grafik bewundert!
Dieses Ding hat mich so in den Bann gezogen, dass ich nach der Arbeit jeweils mehrere Stunden vor der Flimmerkiste saß und versuchte, die Figur durch die gefährliche Welt zu bewegen. Es war echt schlimm und nervenaufreibend.
Im Gedächtnis geblieben ist mir der Auftritt von Toni, der ja in diesem Spiel langsam verrückt wird. Er machte so seltsame Andeutungen, so in der Art seine Kumpels sind in den Tempelanlagen „umgekommen“. Als ich weiter in den Dschungel-Abschnitt vordrang, konnte ich sehen, was den Jungs wirklich zugestoßen war…mitsamt den säbelrasselnden Gründen dafür. Bis heute meine Highlight-Szene aus TR III – aus TR überhaupt.

Um es kurz zu machen: Für TR III benötigte ich über drei Monate. Etliche Sachen hätte ich wohl nie gepackt, wenn ich mir nicht auf Arbeit die Lösungen von Hagix besorgt hätte.

TR III hatte es aber trotzdem in sich. Es war das Ambiente. Die geheimnisvolle Grundstimmung. Das mysteriöse Element. Das hatte was.
Das hatte auch bei den Vorgängern was. In umgekehrter Reihenfolge habe ich nach TR III dann TR II und TR I gespielt und war jeweils recht angetan.

TR IV, V und VI habe ich dann jeweils zum Veröffentlichungstermin gekauft. Allerdings gefallen mir diese Spiele nicht mehr so gut.
„Angel of Darkness“ beispielsweise fand ich technisch sehr gut, spielerisch ist es für mich aber – trotz guter Ideen- eine mittlere Katastrophe.

Mir persönlich wäre es lieber gewesen, Core Design hätte eine weitere Chance bekommen – es gefällt mir nicht, dass eine europäische Videospiel-Ikone jetzt in den Staaten programmiert wird. Allerdings sieht „Legend“ auf den Videos sehr gut aus, hoffentlich hat Crystal Dynamics aus den Fehlern von „LOK: Defiance“ gelernt.

Für die Zukunft wünsche ich mir schon ein paar Dinge:

– Wenn Lara die Klappe hält, ist sie sogar einem ballernden Gordon Freeman überlegen.
– Ich will keine Tussi, die nur mit langen Beinen glänzt.
– Ich will wieder mehr Grusel und mich an mysteriösen Orten (plus Rätseln) erfreuen.
– …und nebenbei: Ich will ein Spiel, in welchem Kurtis Trent die Hauptfigur ist.

So long,
Chris

Wie RamsesII zu Tomb Raider kam

Verfasst von RamsesII am 18. Januar 2013

Lara begegnete mir das erste mal 1996 in Köln auf einer Messe, wobei ich gestehen muss, das es zunächst nicht einmal Lara selbst war die im ersten Augenblick meine Neugierde weckte, sondern vielmehr die Umgebung in der Sie sich bewegte. Virtuelle 3D Welten, in denen man sich frei bewegen konnte und es Dinge zu entdecken gab, haben mich schon immer in Ihren Bann gezogen. Und da ich seit meinem Ägyptenurlaub 95, auch noch bekennender Fan alten Grabstätten und mysteriöser Orte war, war Tombraider geradezu das ideale Spiel für mich.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie ich dann mein erstes Tombraider 96 gekauft habe. Voller Vorfreude bin ich nach Hause gekommen, habe die Pappschachtel von Ihrem Zellophan befreit und die CD-Rom ausgepackt. Das Zeitalter von Superflotten 3D Karten hatte damals erst angefangen, auch an Dolby Digital usw.. hat man Damals noch nicht gedacht und auch wenn die Grafik für heutige Zeiten mehr als mager war, das was sich mir dort darbot war wie eine kleine Offenbarung. Diese traumhaft schön gestaltete Welt auf meinem Bildschirm, diese mysterischen Geräusche und Klänge die da aus meinen Lautsprechern kamen und dann diese Spielfigur, die sich mir in einer bis dahin unbekannten fließenden und geschmeidigen Bewegung zeigte.

So ergibt es sich natürlich, das man im Verlauf eines Spiels den Spielcharakter gut kennen lernt. Auch wenn man die Spielfigur selber nur steuert – durch die vielen kleinen Video Zwischensequenzen hat man einen sehr guten Eindruck davon was Lara für ein Typ ist. Sportlich, gebildet, erfolgreich, elegant und allen anderen immer einen kleinen Schritt voraus. Allesamt noble Eigenschaften deren wir selbst anstreben. Wäre Lara real, wer hätte Sie nicht gerne als Freundin ?

Viele schöne Nachmittage und Abende habe ich mit Lara verbracht. Wir haben zusammen viele Abenteuer bestanden. Wir sind durch Wüsten gelaufen und haben Berge bestiegen. Wir haben uns durch den Dschungel gekämpft und Höhlen erforscht. Wir waren in den tiefen des Ozeans und den höhen des Himalajas. Lara hat mich entführt – in eine andere, nicht so graue Welt…

Danke das es Dich gibt Lara.

Bei mir begann alles 1999

Verfasst von Schläfer am 18. Januar 2013

Bei mir begann alles 1999 mit „Tomb Raider 4″… Damals hatten wir seit etwa einem Jahr einen PC (Windows 98) und legten uns einen Drucker zu… Diesem Drucker lag eine 10- Level- Version von TR4 vor, nur wussten wir damals nicht, dass es nur eine verkürzte Version war… Das erfuhren wir erst, als wir das Lösungsbuch kauften und das Spiel nach dem „Wächter des Semerkhet“ endete. So beschafften wir uns das Original, da wir (ich, Vater und Bruder) uns unsterblich in dieses Spiel „verliebten“… Es folgten TR3 (gekauft in Oberhausen), TR5 und- geliehen- TR1 und 2, und schließlich AOD und Legend… Von einem Kumpel bekam ich dann noch TR2… Seit dem Kauf des Lösungsbuches zu TR5 interessiere ich mich für den Leveleditor, mit dem ich zunächst nichts anfangen konnte, dann aber erste Versuche wagte…

2002 bekam ich von meinem Bruder eine „BRAVO-Screenfun“, die eine CD mit „TR- Laras Lost Adventures“ und dem Leveleditor enthielt… (Meine vorherige Editor-CD zerbrach ich bei einem Wutanfall ;-))

Bei der Suche nach Lösungen für dieses Spiel stieß ich auf „laraweb.de“ und erstmals auf „Laras Levelbase“) Irgendwann dachte ich mir, Mitglied der LB zu werden und für sie zu bauen, was ich mithilfe von Schookbaer (danke, Schook), dann auch tat, wobei meine Levels bisher nicht so erfolgreich waren…

Die Faszination: Faszinierend an TR4 fand ich damals die Grafik und die 3D- Ansicht, weil ich das so bisher nicht gewohnt war… Auch die Steuerung und Laras sportliche Aktivitäten waren damals eine gute Herausforderung… Ich kann mich sogar noch an eine Einzelheit aus einem Krimi erinnern, der an unserem ersten TR4- Tag lief: ein Mann wurde beim Anstreichen seines Hauses von einem von hinten heranrollenden Auto zerquetscht…

Mein erstes Mal

Verfasst von Nemo am 18. Januar 2013

Wie bin ich zu Tomb Raider gekommen? Wir schreiben das Jahr 2000. Natürlich war das Huhn vor dem Ei da, um diese Frage auch geklärt zu haben. Soll heißen irgendwann kann sich auch ein, für PC-Spielerverhältnisse „Oldie“ wie ich sich nicht dagegen wehren sich einen PC zuzulegen. Natürlich wollte ich nie zocken sondern nur surfen und vielleicht mal einen Brief schreiben, außerdem gehört ein PC einfach zum heutigen, damals auch schon, leben dazu. Aber teuer darf er nicht sein weil mir zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht klar wie wichtig mir so ein Rechner mal sein wird, vermutlich steht die Kiste nur rum und der einzige Sinn seines Daseins besteht darin abgestaubt zu werden. Ich hatte ja keine Ahnung was mit diesem Gedanken so alles auf mich zukommen würde, hätte ich damals mehr Geld ausgegeben wäre mir einiges erspart geblieben. Nun dauerte es also nicht lange und ein ausgedienter Office PC schmückte mein trautes Heim. Das 56K Modem und ein Drucker noch dazu gekauft und schon war ich im siebten PC Himmel.
Das war ich natürlich nicht, während die Kiste hochfuhr konnte ich bequem Kaffee kochen und bis sich eine Internetseite aufgebaut hatte bin ich immer eine runde joggen im Park gewesen. Entsprechend groß war natürlich die Freude wenn auf diesem, auch für damalige Verhältnisse, rustikalen Computer in dessen Gehäuse man noch rotierende Rechnerwellen vermutete, doch etwas lief.
Und das etwas war Tomb Raider II – Starring Lara Croft. Diese CD hatte mich im Elektrofachgeschäft von der Nice-Price Pyramide aus richtiggehend angegrinst. Natürlich war es das erhabene, der Mona Lisa nicht unähnliche lächeln der Miss Croft mit ihrer gezückten Pistole, was natürlich der Ähnlichkeit zu besagten Gemälde in gewisser weise widerspricht. Natürlich hatte ich auch die Meldung der Tagesschau im Hinterkopf, welche ich irgendwann durch Zufall mitbekommen habe, das ein neues PC-Game namens Tomb Raider erschienen ist. Das war derzeit allerdings vermutlich schon ewig her! Wenn es die Tagesschau bringt muss wohl was dran sein!? Als ich die CD genauer betrachtete fiel mein Blick natürlich auf die Systemvoraussetzungen, welche waren: Pentium 100 Mhz, 16MB RAM, 4fach CD-ROM, DirectX-5.0 und ein Windows 95 – kompatibler Rechner. Das hatte mein Schlafmützenrechner sogar, bis auf das 4fach CD-ROM Laufwerk was mich aber nicht abhielt. Also ab damit ins Körbchen.
Zuhause angekommen habe ich natürlich sofort die alte Mühle in Gang gebracht, nebenbei wieder Kaffee gekocht, und die Neuerworbene CD eingelegt.
Nach der Installationsroutine offenbarte sich auch gleich der Erfolg. Ein Schriftzug erschien: „EIDOS Interactive presents a CORE DESIGN Production“. Juchu, das ging ja einfach. Nun folgte ein Video, na ja eigentlich eher ein flimmern nach heutigen Maßstäben. Ich habe in dem Moment auch nicht wirklich begriffen was ich da sah. Ein Drachen welcher sich auflöst als ihm ein Dolch aus der Brust gezogen wird!? Ein unheimliches und dunkles Szenario. Doch dann, plötzlich sehe ich sie zum ersten Mal: Lara, und die wunderschöne Titelmelodie bestehend aus den vier Tönen: G-A-F-G, wie ich heute weiß, erfreuten mein Gehör. Schön, und nun? Ein drehender Reisepass (Spiel), ein ebenfalls drehendes Polaroid (Laras Haus), ein tragbarer CD-Player (Sound) und Tasten (Steuerung) springen mir beim betätigen der Pfeiltasten entgegen. Okay, greifen wir doch einmal zur CD-Hülle, vielleicht ist dort in Erfahrung zu bringen was nun zu tun ist. Aha, der Dolch den ich sah ist wohl der des Xian und darum soll es nun gehen.
Doch plötzlich ohne mein zu tun verschwinden die eben angesprochenen Gegenstände vom Bildschirm und dieser wird, erst einmal, schwarz. Oh, nein was macht meine Frustmaschine denn jetzt schon wieder. Ich dachte das Ding läuft, ..arg! Doch schnell stellt sich heraus, es ist eine Gamedemo die nun abläuft. Wow, was Lara alles drauf hat. In mir baut sich Euphorie auf. Das will ich auch können, im Spiel natürlich. Also die Option Lara’s Haus gewählt und erst mal üben.
Schnell weicht die eben aufgebaute Euphorie der Realität. Eine freundliche Damenstimme, es war Lara sie spricht mit mir, beginnt zum Frustobjekt zu mutieren. Sprüche wie: „So nicht, laufe zum Start zurück und versuche es noch einmal!“ bringen mich der Verzweiflung nahe. Immer wieder hört diese verfluchte Uhr am oberen Bildschirmrand auf zu laufen weil ich irgendwas verbockt habe. Ich weiß heute nicht mehr ob es Stunden oder Tage waren bis Lara endlich verlauten ließ: „Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft!“ und danach, um ja nicht die Ursprüngliche Euphorie wieder aufkeimen zu lassen: „Vielleicht geht es noch schneller!“. Okay, also noch mal auf Zeit. Dann waren da natürlich noch das Haus mit Garten und der Butler. Ich habe nicht aufgehört bis alles erledigt war.
Nun konnte ich behaupten kein blutiger Anfänger mehr zu sein, dachte ich zumundest. Denn nun sollte es Ernst werden. Voller Zuversicht ging es nun dem Reispass an den Kragen: „Neues Spiel!“.
Lara wird an der chinesischen Mauer abgesetzt, der Hubschrauber schwirrt davon, der Spaß beginnt. Nur leider für mich nicht besonders spaßig. Nach einigem rumlaufen und klettern passierte was eigentlich passieren musste. Der erste Gegner tauchte auf, ein Tiger. Darauf hat mich das Traininglevel nicht vorbereitet. Bis ich wusste wie ich die Waffen ziehen kann war Lara leider schon zu ihren Ahnen gegangen und meine Nerven ebenfalls da meine Formel Eins Rechenrennmaschine jedes Mal lange Zeit alle Wellen drehen musste um das Spiel neu zu laden. Auch hatte ich bis dahin noch keine Ahnung dass man auch speichern kann. So viel zu Thema Anfänger. Es gab also noch viel zu lernen.
Irgendwie habe ich es dann geschafft hoch zu klettern, nur wo geht es weiter? Ich sah nichts, also mal in die Steuerung schauen. Aha, es gibt eine Taste zum umsehen! Die Taste NUMO! Es dauerte natürlich bis ich begriff dass der Nummernblock und eben die Taste Null gemeint ist, denn eine Taste NUMO gibt es auf keiner Tastatur. Aller Anfang ist schwer, ich war eben damals nicht nur ein Anfänger was Spiele angeht sondern auch was Computer betrifft. Als nächste Schwierigkeit stellten sich die folgenden Gegner dar, Spinnen. Was macht man gegen Spinnen? Zertreten, so mein erster Gedanke. Also ging ich auf sie zu und drückte die Handlungstaste, logisch oder? Wer schießt schon auf Spinnen!?
Was mich damals auch immer fertig gemacht hat waren Timeruns, das lag wohl an meiner mittelalterlichen Hardware sowie an meinem damaligen können. Ich habe mit dem Versuch von dem Level „Venedig“ zu „Bertollis Versteck“ zu kommen Abende verbracht. In meiner Not habe ich das mit dem Boot dann gelassen und bin einfach nach betätigen des Schalters zu dem Tor geschwommen und war sehr erstaunt dass das funktionierte. Natürlich empfand ich das nicht sonderlich befriedigend und holte den Timerun später nach. Wohlgemerkt hatte ich bis dahin auch noch nicht den Einfall das Googele nach Tomb Raider zu befragen. Ich holte mir Tipps von Freunden. Diese Freunde waren aber immer sehr knapp mit Antworten, ich hörte immer nur: Das ist schon lange her, so genau weiß ich das auch nicht mehr! Ja, nee! Schon klar!? DANKE! Wie heißt es so schön, hilft dir selbst dann hilft dir Gott! So war es auch meist.
Ergo kann man sagen es war um mich geschehen. Die weiteren Erfolge kamen Stück für Stück und mit jedem davon wurde ich mehr und mehr süchtig nach der Droge Tomb Raider. Ein Aufgeben war undenkbar, denn es gibt immer einen Weg. Man muss ihn nur finden und je länger man dafür braucht umso größer ist Befriedigung danach. Doch weit bin ich nicht gekommen, ich habe es nur bis in das Wrack der Maria Doria geschafft. Ich war kurz davor zu erblinden, musste ich doch die Auflösung so einstellen das nur eine Hand voll Pixel zu sehen waren und die Ladezeiten zwar super waren um nebenbei noch Einkäufe zu erledigen oder seine Lieblingsserie im Fernsehen verfolgen aber ein flüssiges spielen war das beleibe nicht.
Ein neuer PC musste her. Jetzt fing der Spaß erst richtig an, Lara war plötzlich geschmeidiger den je. Ich brauchte keine Nebenbeschäftigung mehr um Ladezeiten zu überbrücken. Um Kaffee zu kochen muss ich ab jetzt nur noch die Pausentaste drücken. Man kann also sagen aus der Schnäppchen CD der Nice-Price Pyramide wurde dann doch leicht mehr. Ich denke mein schönstes Erlebnis war als ich endlich den Drachen, ich denke es war der aus dem oben erwähnten Video besiegt hatte.
So kam ich zu Tomb Raider und mein erstes Mal wurde zu einem unvergesslichen Abendteuer mit Tomb Raider II – Starring Lara Croft. Die anderen Teile habe ich natürlich auch noch nachgeholt, doch Tomb Raider II ist und bleibt mein Favorit.
Was mich an Tomb Raider begeistert ist das virtuelle reisen, was sicherlich auch damit zusammen hängt das ich persönlich auch gerne reise. Auch die Mischung aus Action und Rätseln ist sehr gelungen und die Persönlichkeit, sofern man das bei virtuellen Personen überhaupt so sagen kann, der Lara Croft ist was Besonderes. Sie ist stinkreich, kann tun und lassen was sie will. Sie ist immer überlegen, durch das spielen der Figur schlüpft man natürlich in diese Rolle.
Meine wünsche für die Zukunft? Natürlich noch viele neuen Teile des originalen Spiels und das alles was mit dem nächsten Spiel „Tomb Raider – Legend“ angekündigt wurde umgesetzt wird. Ich meine das „Back to the roots“, das Entdecken uralter Artefakte. Das es ein Spiel wird das aus der grauen Alltagswelt entführt hinein in ein Abendteuer welches den Spieler in eine faszinierende Umgebung voller Geheimnisse bringt. Ich möchte beim Spielen alles um mich herum vergessen können, sowie es bei den alten Teilen war, und einfach nur noch staunen.