Tomb Raider Meeting 2018 im Mittelrheintal
Die meisten Teilnehmer versammelten sich Freitags gegen 14 Uhr in dem ehemaligen Forstgut. Es liegt zwar an einer durchaus häufig genutzten Straße, aber mitten im Niemandsland zwischen bewaldeten Bergen einer Gegend, die auf genaueren Karten als das „Wispertal“ im „Taunus“ bezeichnet wird. Schnell bemerkte die Gruppe das Nicht-Funktionieren des D2-Netzes an dieser Stelle, was sie in an Besorgnis grenzendes Erstaunen versetzte.
Gegen Abend stieß noch enymisc hinzu, die als einzige an dem Tag nicht freibekommen hatte und daher arbeiten musste.
Es folgte das obligatorische Einkaufen/Grillen und ein ausgiebiges, gemeinsames Tischtennisspielen. Die Schiedsrichterrolle des Spiels übernahm ein immigrierter spanischer Hund namens Floki, der sich auch als Balljunge betätigte. Zwar verstand niemand seine Kommandos, aber er gewann die Herzen der weiblichen Teilnehmer. Streng geheime Verschwörungen zur Entführung des Schiedsrichters folgten. Erst lange nach dem Dunkelwerden endete die Meisterschaft mit einem Unentschieden zwischen Sid und Jan (oder auch dem Verlust der Orientierung?).
Zwei Dresdner Teilnehmer machten sich abends zu Fuß auf die Suche nach dem verlorenen Handyempfang, den sie auf einem nahegelegenen Berg vermuteten und auch schließlich auf einer Bergspitze oberhalb von Geroldstein fanden (eine dort von Googlemaps und einem touristischen Hinweisschild verzeichnete Burgruine namens Schwarzenberg konnte aber nicht gesichtet werden. Offenbar muss sie erst noch an dieser Stelle gebaut werden).
Der Abend klang mit dem schläfrigen Spielen von TR 2013 an der Xbox aus, einem Novum der Tomb Raider-Treffen bei LG. (Wobei einschränkend gesagt werden muss, daß es sich um die Spieler handelte, die mit der X-Box vertraut waren und daß weiterhin 2008 durchaus schon einmal TR gespielt wurde.) Regen und kurze morgendliche Gewitter folgten. Ein Teilnehmer, der sich für das traditionelle Zelten entschieden hatte, musste daher vom Zelt ins Haus umziehen, da die Imprägnierung nichts mehr taugte.
Am Morgen war es bewölkt, aber der Regen hörte schnell auf. Das Ausflugsziel war der Rhein mit seinem regen Schiffsverkehr und seinen Dörfchen und Burgen. Man fuhr also gegen Mittag nach Lorch und von dort zur Anlegestelle in Rüdesheim. Anschließend ging es mit dem Ausflugsschiff „Bingen“ in die Gegenrichtigung bis auf die Höhe von Reichenstein, und von dort zurück zur Burgbesichtigung nach Rheinstein. Die Aufnahme der Fahrgäste in Rüdesheim gestaltete sich nur schwierig, da der Fahrkartendrucker am Verkaufstand nicht funktioniert hatte. Das Schiff war trotz des mäßigen Wetters gut belegt, aber letztlich bekam jeder auf der einstündigen Fahrt seinen Sitzplatz auf dem Oberdeck.
Die Burg ist eine (weitgehende) Neukonstruktion aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, gebaut nach den romantischen Vorstellungen und Bedürfnissen eines Preußenprinzen, den nie ein hohes Amt belastete. Sie weist weinbewachsene Innenhöfe und ein mehrstöckiges Wohnpalais auf. Türmchen und Plattformen bieten einen abwechslungsreichen Ausblick. Der Bauherr findet sich in der „Krypta“ der Burgkapelle und nimmt dort die Reverenzen der Besucher entgegen (eine Tafel teilte uns übrigens mit, daß er schon im zarten Alter von neun und zehn Jahren in den Befreiungskriegen gegen Napoleon kämpfte).
Zwei Besucher wurden auf der Toilette von dem Wasserhahn in Erstaunen versetzt, der nicht nur gleichzeitig Wasser und Seife spendete, sondern auch die Hände getrocknet haben soll.
Die Rückfahrt erfolgte wieder auf der „Bingen“, diesmal unter Deck, und endete in Rüdesheim, wo man einen Streetfoodmarkt besuchte und sich diverse Leckereien gönnte. Nach einer umständlichen, aber durchaus interessanten Weiterfahrt durch diverse Örtchen und Nebenstraßen (das Benzin von Auto Nr. 2 war fast alle) kauften alle im Supermarkt für das anschließende Grillen ein, das wieder Sid übernahm. Für die abendliche Unterhaltung sorgte Minerva mit einem Ratespiel zu den Verursachern kurioser Forumsbeiträge längst vergangener Tage. Daneben wurde wieder Tischtennis gespielt.
Zu späterer Stunde nahm man es noch einmal mit der Xbox auf, wobei vor allem enymisc ihre Künste in Tomb Raider (2013) und Tomb Raider Legend vorführte. Drumherum sammelte sich die Zuschauerschaft und enymisc verblüffte mit wiederkehrenden Aussagen wie „Ach, das habe ich neulich erst gespielt“ — ein echter Raider eben.
Hiermit endet der Bericht in der Hoffnung, nicht allzuviele erwähnenswerte Details verschlafen oder vergessen zu haben. Erwähnt sei noch, daß sich die Entführungspläne zu Floki am nächsten Morgen zerschlugen und alle Beteiligten in getrennte Richtungen nach Hause fuhren. Das Forsthaus wird dabei sicher in guter Erinnerung bleiben.