Laras Schatten Review

von Minerva | Mrz 15, 2009 | Tomb Raider Underworld | 0 Kommentare

Tomb Raider Underworld: Laras Schatten beginnt mit der Cutscene aus Tomb Raider Underworld, in der die Doppelgängerin in ihren vermeintlichen Tod stürzt – dank Amanda. Was der Spieler hier noch nicht sah, war, dass die Doppelgängerin ihren Sturz überlebte und von der ebenfalls überlebenden Natla den Befehl entgegennahm, eine Maschinerie in Gang zu setzen, um die abtrünnige Königin von Atlantis wieder zu heilen. Dies ist der erste Teil der Mission.

Von nun schlüpft der Spieler in die Rolle der Doppelgängerin. Mit den Schatten-Kräften der Doppelgängerin beginnt ein neues Spielerlebnis, indem der Spieler durch Drücken der Sprinttaste superschnelle Kampf-, Lauf- und Kletterbewegungen vollziehen kann. Das Kampfsystem ist auf den Nahkampf spezialisiert, so dass die Doppelgängerin ihren Gegnern starke Stöße verpassen kann, sie von oben mit einem Tritt attackiert oder schlicht und ergreifend kräftiges Kickboxing vollführt.

Dementsprechend treten auch viel mehr Gegner auf als in Tomb Raider Underworld und die Fallen folgen einem schnelleren Rhythmus. Insgesamt wurde das Level also den Superkräften gut angepasst und ist glücklicherweise auch – trotz der Linearität – schwieriger als Unter der Asche.
Die Schatten-Bewegungen an sich erinnern stark an die Zeitrafferbewegungen aus Prince of Persia und machen auch ebensoviel Spaß. Es gibt eine extra Anzeige für die Schattenpower, die nur begrenzt zur Verfügung steht aber auch schnell wieder nachlädt. An manchen Stellen muss man schnell sein, damit man gewisse Passagen mit einem einzigen Schattenpower-Repertoire schaffen kann. Was sich ebenfalls automatisch auflädt, ist die Gesundheit der Doppelgängerin. Medipacks sind somit überflüssig geworden, was aber nicht heißt, dass die Doppelgängerin unsterblich ist. Sie stirbt durch dieselben Ursachen wie Lara Croft auch und die Gesundheit lädt sich nicht schnell genug auf, um sie vor dem Tod in einem schweren Kampf zu schützen.

Während die Doppelgängerin nun also damit beschäftigt ist, die Maschinerie für Natla in Gang zu setzen, spielt sich an anderer Stelle die Handlung von Unter der Asche ab: Lara Croft findet den Eitr-Stein und kann damit alle Eitr-Wesen mit einem Wort befehligen.
Nachdem die Maschinerie wieder funktionstüchtig ist, gibt Natla der Doppelgängerin den Befehl, Lara und anschließend sich selbst zu töten, den die Doppelgängerin sichtlich mit Argwohn entgegennimmt.

Als die Doppelgängerin unterhalb von Croft Manor auf Lara Croft trifft, bringt diese sie dazu, zum Instrument ihrer Rache zu werden. Natla soll endlich sterben und Alisters Tod gesühnt werden. Das Motiv der Rache zeigt mal wieder, dass Lara von ihren Emotionen beherrscht wird, was schon mehrfach von den Spielern kritisiert wurde. Auch wenn sie andererseits durch ihre Wut wieder mehr Kälte an den Tag legt, wirkt ihr Charakter blass im Vergleich zur Doppelgängerin, die einfach viel mehr Coolness an den Tag legt und gleichzeitig Feuer in die Bude bringt.  

Das Blatt wendet sich also auf Laras Befehl hin und der Spieler kehrt mit der Doppelgängerin zu der Maschinerie zurück um die Aktivierung rückgängig zu machen.
Man spielt den Level so quasi zweimal, was aber nicht weiter stört. Für über drei Stunden Spielzeit ist genug Vielseitigkeit vorhanden.

Das Leveldesign ist fantastisch, der Raum mit der Maschinerie imposant. Hervorzuheben sind die besonders gut gemachten Kristalltexturen, die viele Böden und Säulen zieren. Vernachlässigt wurden hingegen die selten vorkommenden Gittertexturen, die vielleicht für Tomb Raider 4 schick gewesen wären, das ist aber auch das einzige Manko diesbezüglich.
Die Doppelgängerin hat übrigens auch eine Stimme, auch wenn man sie nur selten hört. Vermutlich handelt es sich dabei um die Originalstimme Lara Crofts, welche per Computer leicht verzerrt wurde.

Insgesamt hat mich Laras Schatten durchweg begeistert. Es ist ein in sich harmonisches Level, in das man sich vollends vertiefen kann. Die Schatten-Kräfte machen Spaß und die Doppelgängerin ist einfach toll anzusehen, auch wenn sie leicht gekrümmt läuft – aber das ziemt sich nun mal für ein „Monster“. Die Rätsel sind hier nicht der Rede wert, doch es ist auch klar, dass hier der Schwerpunkt auf viele Gegner und Fallen gelegt wurde, um die Schatten-Kräfte zur vollen Geltung zu bringen.

Um ein Xbox 360 Zusatzlevel Review allerdings halbwegs fair zu gestalten, hier wie immer der Hinweis:

EIDOS, bitte ermöglicht dieses Spielerlebnis Spielern aller Plattformen!

Weiterführende Links:

> Screenshots aus Laras Schatten
> Youtube Komplettaufnahme des Levels
> Unter der Asche Review