1917 kam es bereits zu offener Feindschaft, als in Russland die Kommunisten die Macht übernahmen, die Sowjetunion gründeten und den kapitalistischen Ländern des Westens den ideologischen Krieg erklärten. Zwischen 1918 und 1920 intervenierten die USA in der Sowjetunion mit etwa 10 000 Soldaten und verweigerten dem neuen Staat bis 1933 die Anerkennung.

Im 2. Weltkrieg kämpften beide Länder gemeinsam gegen Deutschland, aber bereits ab 1944 offenbarten sich erste Risse: Die Alliierten unter der Führung der USA unter Roosevelt waren nicht zu konkreten Garantien und Vereinbarungen mit der Sowjetunion, die immerhin die Hauptlast des Krieges getragen hatte, für die Nachkriegsordnung in Europa bereit. Deshalb suchte die Sowjetunion in ihrer Interpretation der Konferenz von Jalta ihre berechtigten Sicherheitsinteressen ohne Rücksprache mit ihren Alliierten zu behaupten und etablierte ab 1944 im Machtbereich der Roten Armee, in Mittel- und Osteuropa, prosowjetische, kommunistische Regierungen, zum Teil mit Gewalt.

Während US-Präsident Roosevelt noch auf Kooperation mit der Sowjetunion gesetzt hatte, schlugen die USA unter seinem Nachfolger Truman einen strikt antisowjetischen, antikommunistischen Kurs ein, gestützt auf ihre wirtschaftliche Überlegenheit und – seit Juli 1945 – auf ihr Atomwaffenmonopol. Ihr Konzept war ein freies, vereintes Europa und eine freie Welt unter amerikanischer Führung.

Bereits die Nachkriegskonferenzen von 1945 ließen die Blockbildung ansatzweise erkennen: Die Sowjetunion wollte ihre Sicherheitssphäre in Ost- und Mitteleuropa nicht aufweichen lassen, die USA wollten sie nicht anerkennen. Die Frage nach der künftigen Gestaltung Deutschlands und nach den Reparationen, die der Sowjetunion bereits in Jalta zugesichert worden waren, wurden vertagt. Diese ungelösten Nachkriegsprobleme waren die Basis, auf der sich der Konflikt zwischen den beiden Mächten entwickelte.