Square Enix Deutschland lud vergangenen Freitag zu einem Fan Event in Hamburg, wo die Spezialausgabe des aktuellen Titels, Rise of the Tomb Raider: 20-jähriges Jubiläum, in großem Umfang angetestet werden konnte. Neben einer Gratis- Übernachtungsmöglichkeit in einem Hostel in Hamburg sowie freiem Buffet hatten wir satte viereinhalb Stunden Zeit Folgendes zu spielen:

  • VR-Modus (Blutsbande)
  • “Laras Alptraum”-Modus
  • Koop-Ausdauermodus
  • Rise of the Tomb Raider Single Player Modus

Das meiste kannten wir schon von der Gamescom, doch ein Erlebnis war uns bis dato noch verwehrt geblieben: Virtual Reality ausprobieren. Wir hatten damit noch gar keine Berührung, konnten unsere Erfahrung also nicht mit anderen VR Modellen wie HTC Vive oder Oculus Rift und anderer Software vergleichen. Der VR Modus ist auf den DLC „Blutsbande“ beschränkt und kann nur mit PlayStation VR gespielt werden (ein kleines Zeichen der Wiedergutmachung nach der Xbox 360 Exklusivität), einem System, das erst zwei Tage nach Erscheinen von Rise of the Tomb Raider: 20-jähriges Jubiläum käuflich zu erwerben ist. Doch noch mal zurück: Wie was warum? Wie sind wir nach Hamburg gekommen und was haben wir euch mitgebracht? Eins nach dem anderen …

Die Einladung zu dem Event kam am 15. September und war somit knapp angesetzt. Erscheinen durfte nur, wer eingeladen war und das Mitbringen einer Begleitperson war nicht ausdrücklich erwünscht, damit mehr Fans die Möglichkeit haben zu kommen. Leider stellte sich heraus, dass wohl viele der Einladung nicht folgten, jedenfalls war ich (meines Wissens) die einzige Webmasterin vor Ort und die meisten anderen kamen über ein Facebook Gewinnspiel (von dem ich nichts wusste) an ihre Einladung. Das fand ich sehr schade, denn ich hätte gerne noch einen „die-hard-Fan“ aus der Community gefischt. Man muss aber auch sagen, dass der Termin Freitag, 23. September 17 Uhr nicht gerade Arbeitnehmer-freundlich ist und Hamburg bedeutet für viele eine lange Anreise. Wir machten einfach ein langes Wochenende in der Hansestadt draus (ich liebe Hamburg), trafen uns Samstag / Sonntag noch mit einer Freundin und erfreuten uns an dem herrlichen Wetter.

Mir wurde schlagartig schindelig, die Wände bewegten sich, alles waberte irgendwie und auf meine Brust legte sich dieses Gefühl, was man hat, wenn man einer starken g-Kraft ausgesetzt wird.

Das Event selbst fand in einer schönen Hinterhof-Location (ähnlich der Location damals in Berlin) statt (Juwelier-Studio-Loft-Eppendorf) und begann mit entspannter Kennenlern-Phase gefolgt von einer Kurzvorstellung des Spiels. Danach konnte nach Lust und Laune gezockt werden. Gut, dass ich mich für die Kurzvorstellung schon *rein zufällig* in den Sessel vor dem einzig anwesenden VR Gestell platziert hatte. Ein VIP wurde noch vorgeschoben (immer diese Pressleute *pfff*) aber danach ging’s los. Der Bügel der Brille sollte bis in den Nacken geschoben werden und danach wurde der Abstand der Brille zu den Augen eingestellt. Auch nach Reinigung der Brille sah ich recht verschwommen (andere benutzten eher das Wort krisselig, bei mir traf beides zu) und während in den ersten Sekunden alles lebensnah aussah, verstellte sich danach irgendwas und alle Möbel sahen aus wie in einer Puppenstube. Das hatte sonst niemand und wahrscheinlich hätte man das, wenn ich darum gebeten hätte, noch besser einstellen können, aber es war ok. Ich war so oder so geflasht von dem Erlebnis. Sofort in der ersten Sekunde dachte ich Woah, es bewegt sich! Es ist 3D! Krass! Mir wurde schlagartig schindelig, die Wände bewegten sich, alles waberte irgendwie und auf meine Brust legte sich dieses Gefühl, was man hat, wenn man einer starken g-Kraft ausgesetzt wird. Wie sich herausstellte müssen auch nicht gerade wenige dabei kotzen, weswegen wohlweislich ein Eimer neben der Konsole stand. Sid meinte, dass das eigentlich nicht passiert, wenn man auch immer nur in die Richtung läuft, in die man guckt. Macht Sinn, denn ich schaute die ganze Zeit in der Gegend herum während ich lief. Wie sieht das konkret aus? Man SITZT wie man eben vor einer Spielekonsolte sitzt und steuert Lara Croft, die man selbst ist (man schaut durch ihre Augen, sie läuft nicht vor einem) mit dem Stick. Mit der Schultertaste kann man Vor- und Zurückzoomen. Bewegungen nach oben und unten macht man, indem man den Kopf bewegt. Es ist alles verdammt realistisch in Sinne von räumlich. Alles kann im Detail angeschaut werden, Boden, Decke, Bilder an der Wand, Gegenstände wie Briefe, die man aufhebt und liest. Auch atmosphärisch ist es klasse und Croft Manor bietet natürlich die perfekte Kulisse mit seinen ausladenden Räumen aber auch den düsteren unterirdischen Korridoren, in die wir uns auch mit der VR-Brille hineinbewegten. Worum es im DLC Blutsband geht, habt ihr ja bereits in unserem Artikel “Rise of the Tomb Raider: 20 Year Celebration inkl. PS4 Release” erfahren.
In den Kellerräumen wird der Controller zur Taschenlampe, das heißt ich hebe den Controller, um zum Beispiel an die Decke zu leuchten. Tolles Feature! Die Laufgeschwindkeit wurde bewusst begrenzt; man kann sich nur langsam, quasi schleichend, bewegen, um die Kotz-Gefahr etwas niedriger zu halten. Wer es eilig hat kann L2 gedrückt halten und dann mit dem Controller zielen, um einen Avatar von Lara beliebig zu positionieren. Mit R2 kann der Spieler sich dann auf diese Position teleportieren. Sid bemängelt genau diese Langsamkeit: Ihm war nicht schlecht oder schwindelig geworden und obwohl er den VR Modus faszinierend und genial fand, wäre ein auf ihn zulaufender Zombie das I-Tüpfelchen gewesen. Doch sorry — den Zombiemodus „Laras Alptraum“ gibt es nicht für VR.

Wir hatten jeweils rund zehn Minuten für VR, den Rest der Zeit verbrachten wir am Buffet oder spielten ein wenig gegen Zombies. Wie in unserer Gamescom Doku schon erwähnt ist dieser ein reiner Actionmodus und eben Geschmacksache (für mich eher langweilig). Am Schluss gab es dann noch für jeden einen Tomb Raider Jutebeutel mit Rise of the Tomb Raider Männer-T-Shirt. Wenn unter euch Lesern ein Mann mit Größe S ist: Bitte melden. (Auch möglich: Eine Frau mit Vorliebe für Männer T-Shirts und die sonst Größe L trägt.)

Den Rest der Geschichte erzählen unsere Fotos:

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