Bei mir begann alles 1999

Bei mir begann alles 1999 mit „Tomb Raider 4″… Damals hatten wir seit etwa einem Jahr einen PC (Windows 98) und legten uns einen Drucker zu… Diesem Drucker lag eine 10- Level- Version von TR4 vor, nur wussten wir damals nicht, dass es nur eine verkürzte Version war… Das erfuhren wir erst, als wir das Lösungsbuch kauften und das Spiel nach dem „Wächter des Semerkhet“ endete. So beschafften wir uns das Original, da wir (ich, Vater und Bruder) uns unsterblich in dieses Spiel „verliebten“… Es folgten TR3 (gekauft in Oberhausen), TR5 und- geliehen- TR1 und 2, und schließlich AOD und Legend… Von einem Kumpel bekam ich dann noch TR2… Seit dem Kauf des Lösungsbuches zu TR5 interessiere ich mich für den Leveleditor, mit dem ich zunächst nichts anfangen konnte, dann aber erste Versuche wagte…

2002 bekam ich von meinem Bruder eine „BRAVO-Screenfun“, die eine CD mit „TR- Laras Lost Adventures“ und dem Leveleditor enthielt… (Meine vorherige Editor-CD zerbrach ich bei einem Wutanfall ;-))

Bei der Suche nach Lösungen für dieses Spiel stieß ich auf „laraweb.de“ und erstmals auf „Laras Levelbase“) Irgendwann dachte ich mir, Mitglied der LB zu werden und für sie zu bauen, was ich mithilfe von Schookbaer (danke, Schook), dann auch tat, wobei meine Levels bisher nicht so erfolgreich waren…

Die Faszination: Faszinierend an TR4 fand ich damals die Grafik und die 3D- Ansicht, weil ich das so bisher nicht gewohnt war… Auch die Steuerung und Laras sportliche Aktivitäten waren damals eine gute Herausforderung… Ich kann mich sogar noch an eine Einzelheit aus einem Krimi erinnern, der an unserem ersten TR4- Tag lief: ein Mann wurde beim Anstreichen seines Hauses von einem von hinten heranrollenden Auto zerquetscht…

Mein erstes Mal

Wie bin ich zu Tomb Raider gekommen? Wir schreiben das Jahr 2000. Natürlich war das Huhn vor dem Ei da, um diese Frage auch geklärt zu haben. Soll heißen irgendwann kann sich auch ein, für PC-Spielerverhältnisse „Oldie“ wie ich sich nicht dagegen wehren sich einen PC zuzulegen. Natürlich wollte ich nie zocken sondern nur surfen und vielleicht mal einen Brief schreiben, außerdem gehört ein PC einfach zum heutigen, damals auch schon, leben dazu. Aber teuer darf er nicht sein weil mir zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht klar wie wichtig mir so ein Rechner mal sein wird, vermutlich steht die Kiste nur rum und der einzige Sinn seines Daseins besteht darin abgestaubt zu werden. Ich hatte ja keine Ahnung was mit diesem Gedanken so alles auf mich zukommen würde, hätte ich damals mehr Geld ausgegeben wäre mir einiges erspart geblieben. Nun dauerte es also nicht lange und ein ausgedienter Office PC schmückte mein trautes Heim. Das 56K Modem und ein Drucker noch dazu gekauft und schon war ich im siebten PC Himmel.
Das war ich natürlich nicht, während die Kiste hochfuhr konnte ich bequem Kaffee kochen und bis sich eine Internetseite aufgebaut hatte bin ich immer eine runde joggen im Park gewesen. Entsprechend groß war natürlich die Freude wenn auf diesem, auch für damalige Verhältnisse, rustikalen Computer in dessen Gehäuse man noch rotierende Rechnerwellen vermutete, doch etwas lief.
Und das etwas war Tomb Raider II – Starring Lara Croft. Diese CD hatte mich im Elektrofachgeschäft von der Nice-Price Pyramide aus richtiggehend angegrinst. Natürlich war es das erhabene, der Mona Lisa nicht unähnliche lächeln der Miss Croft mit ihrer gezückten Pistole, was natürlich der Ähnlichkeit zu besagten Gemälde in gewisser weise widerspricht. Natürlich hatte ich auch die Meldung der Tagesschau im Hinterkopf, welche ich irgendwann durch Zufall mitbekommen habe, das ein neues PC-Game namens Tomb Raider erschienen ist. Das war derzeit allerdings vermutlich schon ewig her! Wenn es die Tagesschau bringt muss wohl was dran sein!? Als ich die CD genauer betrachtete fiel mein Blick natürlich auf die Systemvoraussetzungen, welche waren: Pentium 100 Mhz, 16MB RAM, 4fach CD-ROM, DirectX-5.0 und ein Windows 95 – kompatibler Rechner. Das hatte mein Schlafmützenrechner sogar, bis auf das 4fach CD-ROM Laufwerk was mich aber nicht abhielt. Also ab damit ins Körbchen.
Zuhause angekommen habe ich natürlich sofort die alte Mühle in Gang gebracht, nebenbei wieder Kaffee gekocht, und die Neuerworbene CD eingelegt.
Nach der Installationsroutine offenbarte sich auch gleich der Erfolg. Ein Schriftzug erschien: „EIDOS Interactive presents a CORE DESIGN Production“. Juchu, das ging ja einfach. Nun folgte ein Video, na ja eigentlich eher ein flimmern nach heutigen Maßstäben. Ich habe in dem Moment auch nicht wirklich begriffen was ich da sah. Ein Drachen welcher sich auflöst als ihm ein Dolch aus der Brust gezogen wird!? Ein unheimliches und dunkles Szenario. Doch dann, plötzlich sehe ich sie zum ersten Mal: Lara, und die wunderschöne Titelmelodie bestehend aus den vier Tönen: G-A-F-G, wie ich heute weiß, erfreuten mein Gehör. Schön, und nun? Ein drehender Reisepass (Spiel), ein ebenfalls drehendes Polaroid (Laras Haus), ein tragbarer CD-Player (Sound) und Tasten (Steuerung) springen mir beim betätigen der Pfeiltasten entgegen. Okay, greifen wir doch einmal zur CD-Hülle, vielleicht ist dort in Erfahrung zu bringen was nun zu tun ist. Aha, der Dolch den ich sah ist wohl der des Xian und darum soll es nun gehen.
Doch plötzlich ohne mein zu tun verschwinden die eben angesprochenen Gegenstände vom Bildschirm und dieser wird, erst einmal, schwarz. Oh, nein was macht meine Frustmaschine denn jetzt schon wieder. Ich dachte das Ding läuft, ..arg! Doch schnell stellt sich heraus, es ist eine Gamedemo die nun abläuft. Wow, was Lara alles drauf hat. In mir baut sich Euphorie auf. Das will ich auch können, im Spiel natürlich. Also die Option Lara’s Haus gewählt und erst mal üben.
Schnell weicht die eben aufgebaute Euphorie der Realität. Eine freundliche Damenstimme, es war Lara sie spricht mit mir, beginnt zum Frustobjekt zu mutieren. Sprüche wie: „So nicht, laufe zum Start zurück und versuche es noch einmal!“ bringen mich der Verzweiflung nahe. Immer wieder hört diese verfluchte Uhr am oberen Bildschirmrand auf zu laufen weil ich irgendwas verbockt habe. Ich weiß heute nicht mehr ob es Stunden oder Tage waren bis Lara endlich verlauten ließ: „Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft!“ und danach, um ja nicht die Ursprüngliche Euphorie wieder aufkeimen zu lassen: „Vielleicht geht es noch schneller!“. Okay, also noch mal auf Zeit. Dann waren da natürlich noch das Haus mit Garten und der Butler. Ich habe nicht aufgehört bis alles erledigt war.
Nun konnte ich behaupten kein blutiger Anfänger mehr zu sein, dachte ich zumundest. Denn nun sollte es Ernst werden. Voller Zuversicht ging es nun dem Reispass an den Kragen: „Neues Spiel!“.
Lara wird an der chinesischen Mauer abgesetzt, der Hubschrauber schwirrt davon, der Spaß beginnt. Nur leider für mich nicht besonders spaßig. Nach einigem rumlaufen und klettern passierte was eigentlich passieren musste. Der erste Gegner tauchte auf, ein Tiger. Darauf hat mich das Traininglevel nicht vorbereitet. Bis ich wusste wie ich die Waffen ziehen kann war Lara leider schon zu ihren Ahnen gegangen und meine Nerven ebenfalls da meine Formel Eins Rechenrennmaschine jedes Mal lange Zeit alle Wellen drehen musste um das Spiel neu zu laden. Auch hatte ich bis dahin noch keine Ahnung dass man auch speichern kann. So viel zu Thema Anfänger. Es gab also noch viel zu lernen.
Irgendwie habe ich es dann geschafft hoch zu klettern, nur wo geht es weiter? Ich sah nichts, also mal in die Steuerung schauen. Aha, es gibt eine Taste zum umsehen! Die Taste NUMO! Es dauerte natürlich bis ich begriff dass der Nummernblock und eben die Taste Null gemeint ist, denn eine Taste NUMO gibt es auf keiner Tastatur. Aller Anfang ist schwer, ich war eben damals nicht nur ein Anfänger was Spiele angeht sondern auch was Computer betrifft. Als nächste Schwierigkeit stellten sich die folgenden Gegner dar, Spinnen. Was macht man gegen Spinnen? Zertreten, so mein erster Gedanke. Also ging ich auf sie zu und drückte die Handlungstaste, logisch oder? Wer schießt schon auf Spinnen!?
Was mich damals auch immer fertig gemacht hat waren Timeruns, das lag wohl an meiner mittelalterlichen Hardware sowie an meinem damaligen können. Ich habe mit dem Versuch von dem Level „Venedig“ zu „Bertollis Versteck“ zu kommen Abende verbracht. In meiner Not habe ich das mit dem Boot dann gelassen und bin einfach nach betätigen des Schalters zu dem Tor geschwommen und war sehr erstaunt dass das funktionierte. Natürlich empfand ich das nicht sonderlich befriedigend und holte den Timerun später nach. Wohlgemerkt hatte ich bis dahin auch noch nicht den Einfall das Googele nach Tomb Raider zu befragen. Ich holte mir Tipps von Freunden. Diese Freunde waren aber immer sehr knapp mit Antworten, ich hörte immer nur: Das ist schon lange her, so genau weiß ich das auch nicht mehr! Ja, nee! Schon klar!? DANKE! Wie heißt es so schön, hilft dir selbst dann hilft dir Gott! So war es auch meist.
Ergo kann man sagen es war um mich geschehen. Die weiteren Erfolge kamen Stück für Stück und mit jedem davon wurde ich mehr und mehr süchtig nach der Droge Tomb Raider. Ein Aufgeben war undenkbar, denn es gibt immer einen Weg. Man muss ihn nur finden und je länger man dafür braucht umso größer ist Befriedigung danach. Doch weit bin ich nicht gekommen, ich habe es nur bis in das Wrack der Maria Doria geschafft. Ich war kurz davor zu erblinden, musste ich doch die Auflösung so einstellen das nur eine Hand voll Pixel zu sehen waren und die Ladezeiten zwar super waren um nebenbei noch Einkäufe zu erledigen oder seine Lieblingsserie im Fernsehen verfolgen aber ein flüssiges spielen war das beleibe nicht.
Ein neuer PC musste her. Jetzt fing der Spaß erst richtig an, Lara war plötzlich geschmeidiger den je. Ich brauchte keine Nebenbeschäftigung mehr um Ladezeiten zu überbrücken. Um Kaffee zu kochen muss ich ab jetzt nur noch die Pausentaste drücken. Man kann also sagen aus der Schnäppchen CD der Nice-Price Pyramide wurde dann doch leicht mehr. Ich denke mein schönstes Erlebnis war als ich endlich den Drachen, ich denke es war der aus dem oben erwähnten Video besiegt hatte.
So kam ich zu Tomb Raider und mein erstes Mal wurde zu einem unvergesslichen Abendteuer mit Tomb Raider II – Starring Lara Croft. Die anderen Teile habe ich natürlich auch noch nachgeholt, doch Tomb Raider II ist und bleibt mein Favorit.
Was mich an Tomb Raider begeistert ist das virtuelle reisen, was sicherlich auch damit zusammen hängt das ich persönlich auch gerne reise. Auch die Mischung aus Action und Rätseln ist sehr gelungen und die Persönlichkeit, sofern man das bei virtuellen Personen überhaupt so sagen kann, der Lara Croft ist was Besonderes. Sie ist stinkreich, kann tun und lassen was sie will. Sie ist immer überlegen, durch das spielen der Figur schlüpft man natürlich in diese Rolle.
Meine wünsche für die Zukunft? Natürlich noch viele neuen Teile des originalen Spiels und das alles was mit dem nächsten Spiel „Tomb Raider – Legend“ angekündigt wurde umgesetzt wird. Ich meine das „Back to the roots“, das Entdecken uralter Artefakte. Das es ein Spiel wird das aus der grauen Alltagswelt entführt hinein in ein Abendteuer welches den Spieler in eine faszinierende Umgebung voller Geheimnisse bringt. Ich möchte beim Spielen alles um mich herum vergessen können, sowie es bei den alten Teilen war, und einfach nur noch staunen.

Trivia

Trivia

  • Time Digital zählte Lara Croft zu den 50 wichtigsten Personen des digitalen Zeitalters.
  • Das Details Magazin hat Lara Croft als eine der „Sexiest Women of the Year“ bezeichnet.
  • Lara Croft wurde weltweit auf mehr als 500 Titelblättern abgebildet.
  • Der Merchandise zu Lara umfasst nicht nur zig Fanartikel, sondern auch Werbeaufträge (z.B. Seat, VISA, Lucozade).
  • Rund 10.000 Internet Seiten zum Thema Lara Croft kursieren bereits im Internet.
  • Ein Gerücht besagte, Tomb Raider 6 solle Lara im Mangastil zeigen.
  • Streitpunkt: Was ist das Geburtsjahr von Lara Croft? Die richtige Antwort, wie in offiziellen Berichten von Eidos Interactive zu lesen, ist 1968!
  • „Hold Me, Kill Me, Kiss Me, Thrill Me“: Lara Croft erscheint auf einer riesigen Leinwand auf der „PopMart“-Tournee von U2.
  • Lara Croft wird in dem Film „Lara Croft: Tomb Raider“ von der Oskarprämierten Schauspielerin Angelina Jolie gespielt.
  • Eine Weile erschien alle zwei Monate das Tomb Raider Comic, immer abwechselnd mit dem Zusatzcomic „Tomb Raider Journeys“.
  • Warum ist Laras Oberweite so groß? Ganz klar, einem der Grafiker ist bei Tomb Raider 1 die Maus ausgerutscht an besagter Stelle. Dieser scherzhafte Ausspruch wurde von vielen für voll genommen.
  • Was geschah mit Lara Croft nach dem Unglück in Ägypten (Tomb Raider 4)? Die gängigste Spekulation war wohl, Lara sei von einer Art Ureinwohner aufgesammelt worden und habe sich dadurch zu einem Lebenswandel entschieden: Kein Bock mehr auf Archäologie!
  • Werners Brille in Tomb Raider 4: Wozu ist sie gut? Macht sie unsterblich? Gibt es dafür ein Bonuslevel? Ist es ein Bug? Oder wohlmöglich ein Fund, der nur den WAHREN Fans vorbehalten bleibt? Die Wahrheit ist: Die Brille ist zu rein gar nicht nütze.
  • CORNER BUG oder: Die Suche nach dem roten Teppich. Was wäre Tomb Raider ohne die „very special secrets“? Mehr dazu gibt’s hier auf Volkers laraunlimited.de
  • Skandal: Lara Croft Model Nell McAndrew lässt sich im Playboy ablichten
  • Nude Raider: Gerüchte besagen, dass damals (1996) jemand innerhalb der Tomb Raider Entwickler Core Design den ersten Nude Raider Patch programmierte und diesen auf die Webseite des Publishers Eidos stellte. Allerdings sollte dieser Patch dort nur für wenige Stunden verbleiben, bis Eidos ihn wieder entfernte. Trotzdem haben sich viele Spieler den Patch runtergeladen und die Verbreitung nahm ihren Lauf. Die ersten beiden Patches (für Tomb Raider und Tomb Raider 2) wurden von „nude.raider@fx.fr“ programmiert, französischer Herkunft. Patches für Tomb Raider 3 bis 5 wurden hingegen von Fans hergestellt („BoobRaider“), amerikanischer Herkunft. Für Tomb Raider 6 (Angel Of Darkness) gab es nur Nudeskins.
    Eidos sah dem Treiben mit einem weinenden und einen lachenden Auge zu: Einerseits förderten die Pachtes die Verkaufzahlen der Tomb Raider Spiele, andererseits sah der Publisher eine Verletzung der Urheberrechte. Im April 2004 ließ ein Insider von Eidos per Newsletter / Maillinglist verlauten, man habe angefangen, Abmahnungen an die Hoster der Nude Raider Patches zu verschicken. Man muss allerdings diese Berichte über Abmahnungen in Frage stellen, da es sehr wahrscheinlich ist, dass hier übertrieben wurde. Sicher ist, dass Eidos die Webseite www.nuderaider.com schließen ließ.
    Quelle: wikipedia.de
  • Schlumpflevel: Laraweb.de führt Spieler an der Nase herum und berichtet von einem Bonuslevel in ‚The Angel of Darkness‘, in dem Lara im Land der Schlümpfe Abenteuer besteht. Unglaublich: Nicht grade wenige erkundigten sich ernsthaft, wie denn dieses Bonuslevel freizuschalten sei.

Tomb Raider Legend Review

Ich ärgere mich immer noch ein wenig, dass man vor dem Erscheinungstermin schon so viel über Legend verraten hat. Da das Spiel relativ kurz und kompakt ist, wurde so vieles vorweg genommen. Das Tutorial kannte man bereits von den Videos auswendig. Trotzdem hat Legend überrascht; es ist ein völlig neues Tomb Raider und den alten Teilen doch so nah.

Schauplätze
Core Design sagte zu Teil 6 „The Angel of Darkness“: „Lara soll raus aus dem Tombs!“ und es floppte. Auch der vorangehende Teil „Die Chronik“ hatte die Fans bereits mit seinen High-Tech Leveln enttäuscht; umso verwunderlicher, dass Core Design daraus keine Schlüsse gezogen hatte. Die Erklärung dafür: Die Verkaufszahlen waren seit Teil 2 stetig gesunken, Lara war eine Fließbandproduktion geworden und in der Computerspielbranche technisch nicht mehr Up-to-date. Also war das primäre Interesse der Entwicklerfirma, Lara Croft zu neuem Glanz zu verhelfen und sie wieder in eine Vorreiterstellung im Genre zu bringen. Die Lehre daraus; wer alles neu machen will, kann es nicht gut machen.

Crystal Dynamics haben diesen Fehler wieder ausgebügelt. Sie sagten: „Lara muss zurück in die Tombs“ und haben ihr somit ihre Identität wieder gegeben und den Fans die Atmosphäre der glorreichen Tomb Raider Teile aus den Neunzigern. Lara bereist nun wieder Dschungelgebiete und eisige Höhen, wieder ist ein England Level dabei und stickige Gräber. Die Schauplätze sind schön gestaltet und atmosphärisch einwandtfrei.

Schauplatznote: 10

Gameplay
Der Schwierigkeitsgrad dürfte alteingesessenen TR Fans nahezu banal vorkommen. Die Herausforderung liegt hier nicht mehr im Schalter umlegen und Kisten ziehen, vielmehr in der Anzahl der Gegner, die diesmal auch mit Granaten werfen, im trickreichen Besiegen von Endgegnern und waghalsigen Parcours. Legend ist durch und durch ein Action Spiel.
Ich hoffe, dass der nächste Teil wieder adventurelastiger wird.
Die Checkpoints sind fair vergeben und machen somit das selbstständige Speichern in der Tat überflüssig. Könnte man an jeder Ecke abspeichern, gebe es wohl kaum noch eine Herausforderung in Legend.

Die Rätsel beschränken sich in aller Regel auf einen Raum, es ist also nicht nötig, in andere Räume zurück zu laufen oder die Räume zu wechseln. Das Spiel ist somit sehr linear aufgebaut.

Als nervig empfinde ich Laras Headset. Lara habe ich als Einzelkämpfer kennengelernt und nicht als Fan blöder Sprüche. Ich habe es lieber, mit ihr allein zu sein, dadurch erlebe ich das Spiel viel intensiver; außerdem hätte es den Schwierigkeitsgrad etwas angehoben.

Die Steuerung ist eine komplett anders als früher und daher gewöhnungsbedürftig für die, die keine ambitionierten Shooter-Spieler sind. Auch die Kamera sorgt für dauernd wechselnde Blickwinkel was ich persönlich als nervig empfunden habe. Ich hätte mir gewünscht, Lara wie früher immer nur aus einer Perspektive, und zwar von hinten, zu sehen.

Gameplaynote: 8

Grafik
Die Grafik von Tomb Raider Legend ist gut, etwas besonderes wird sie allerdings nur mit aktiviertem Next-Gen, in dessen Genuß ich nicht gekommen bin.

Grafiknote: 9

Sounds
Die Musik war zwar gut, aber meiner Meinung nach um längen schlechter als die aus anderen Teilen. In Legend ist sie sehr dezent, selten actionlastig. Vor allem bei dem Motorradrennen habe ich die Musik aus TR4 verpasst, wo noch Technobeats aufgelegt wurden. Ebenso schade: Keine klassische Musik in Laras Haus, wie sonst üblich.
Die Synchronstimmen sind sehr gut gelungen.

Sounds-Note: 8

Lara Croft
Das Wichtigste ist doch immer noch Lara. Sie hat sich stark verändert in all den Jahren. Von der kleinen, zierlichen, dunklen, schweigsamen aber tuffen Lady ist sie zu einem Landrover Model geworden, zeigt auch mal Trauer und Wut, achtet auf ihre Optik und ist durch und durch „cool“: Sie hat alles was man an High Tech nur haben kann.
Ich finde die neue Lara sehr hübsch. Aber nichts für ungut; sie sieht jetzt aus wie ein Model, nicht mehr so individuell wie einst. Sie ist zu einer großen Frau mit langen dünnen Beinen herangewachsen, nett geschminkt usw. Sie hat Kontakt zu den coolsten Typen und trifft auf ihre coolen Freundinnen die genauso abgefahren sind wie sie. Crystal Dynamics, wo ist das Identifikationspotential? Lara ist mir fremder geworden. Früher hatte man mehr Spielraum, sich Lara Croft vorzustellen; wie sie wohl lebt, was sie mag etc….nun wissen wir es und ob es mir gefällt weiß ich nicht. Schleicht sich da etwas Oberflächlichkeit ein?

Note für Lara: 7

GESAMTURTEIL: 8,6 (von 10)

The Angel of Darkness Review 2

Mit Spannung hatte auch ich auf die Erscheinung von Tomb Raider- The Angel of Darkness gewartet. Es galt in den Medien vor der Veröffentlichung als das beste Tomb Raider, dass jemals gemacht wurde. Eine graphische Überholung (zum ersten mal für PS2), eine packende Story und interessante Charaktere sollten aus Tomb Raider- The Angel of Darkness das beste Tomb Raider Spiel überhaupt machen.
Nachdem der Erscheinungstermin für das Spiel immer wieder verschoben wurde und einige Monate nach dem endlichen Erscheinen zahlreiche Fehler entdeckt wurde, erntete das Spiel Spott und schlechte Kritik und wurde als Untergang der Tomb Raider Ära verhöhnt.
Hier ist nun meine persönliche Kritik zu Tomb Raider- The Angel of Darkness.

Die Story
Im Gegensatz zu den älteren Tomb Raider spielen ist die Story von Angel of Darkness ausgereifter und tiefsinniger. Es geht für Lara nicht mehr nur darum, ein altes Artefakt zu finden, sondern diese Story geht weitaus tiefer.
Laras Mentor, Werner von Croy, wurde brutal ermordet und Lara ist leider die Hauptverdächtige. In Paris wird sie von der Polizei gejagt. Dort im Ghetto untergetaucht, macht Lara sich auf die Suche nach von Croys Mörder und sinkt dabei immer tiefer in die Machenschaften eines uralten Clans um den dunklen Alchemisten Peter van Eckhard. Bald heißt es für Lara mehr nicht mehr nur, den Mörder von Werner zu fassen, sondern auch, Eckhardts Pläne aufzudecken und diese zu stoppen.
Diese packende Story ist die Grundlage von Angel of Darkness. Dabei erfährt der Spieler im Laufe des Spiels immer mehr über die Geschichte und über die beiden verfeindeten Orden, die Lux Veritatis und die Cabal.
Die Story ist im Gegenteil zu den vorherigen Tomb Raider Geschichten düsterer. Der Feind ist Lara immer einen Schritt voraus und tötet alle, die zu viel wissen, auf bestialische Art. Die Story ist ein ständiges Verwirrspiel, was sie umso spannender macht.
Leider ist sie aber auch hie und da ein wenig undurchsichtig, aber wenn man sich alles, was Lara herausfindet, genau anhört und das Puzzle zum Schluss zusammensetzt, dann versteht man die Story trotz Lücken im großen und ganzen.

Die Charaktere
In Angel of Darkness ist Lara hin und wieder auf die Hilfe anderer angewiesen. Dabei gibt es, besonders in Paris, einige Charaktere, welche Lara mit Informationen füllen, z.B. die freundliche Prostituierte Janice oder mürrische Ex- Türsteher Bernard.
Neben diesen Nebencharakteren, mit welchen Lara im Spiel interagieren muss, gibt es aber auch einige neue, so wie bekannte Hauptcharaktere. Werner von Croy segnet in Angel of Darkness leider das zeitliche, er leitet dieses Abenteuer aber ein. Einige Zeit steht Lara ein Mann namens Bouchard zur Seite, welcher sie mit Kontakten zur Waffenbesorgung und mit Informationen füllt.
Ein neuer und für das Spiel wichtiger Charakter ist Kurtis Trent. Er ist ein Ex- Legionär und hilft Lara hin und wieder aus der Patsche. Im Spiel muss der Spieler für einen kurzen Moment diesen jungen Mann sogar steuern. Allerdings füllt Kurtis maximal 10% des Spiels, der Rest gehört immer noch Lara. Kurtis ist das letzte, noch lebende Mitglied der Lux Veritatis. Sein Vater wurde von den Cabal getötet und seitdem hat Kurtis den nicht endenden Drang, sich bei Eckhardt zu rächen.
Die Charaktere sind liebevoll und individuell gestaltet. Jeder ist für das Spiel auf irgendeine Art und Weise wichtig. Dabei ist jeder Charakter anders und manchmal ist es für den Spieler nicht durchschaubar, wer gut und wer böse ist, was das Interesse an den einzelnen Personen noch steigert. Noch nie zuvor waren andere Personen bei Tomb Raider so wichtig für den Verlauf des Spiels. Diesmal muss Lara a la Point and Klick Adventure mit dem Personen reden und sogar aufpassen, dass sie nicht das Falsche sagt, da sich das sonst sogar zum schlechten wenden kann.

Die Schauplätze
Diesmal führt es Lara nur an zwei Orte: Nach Paris und nach Prag. Dafür gibt es einen Punkabzug, da dies in meinen Augen für ein Tomb Raider spiel einfach zu wenig ist.
Der Spieler muss sich diesmal damit abfinden, dass er auch mal einige Zeit unbewaffnet in Zivilkleidung durch das Pariser Ghetto laufen muss. Danach kann man dann aber das wunderschön gestaltete Louvre und eine interessante Ausgrabungsstätte durchforsten.
Die einzelnen Level sind sehr liebevoll gestaltet. Die Macher haben auf kleine Details großen Wert gelegt, was die Levels umso schöner macht. Es gibt viele Rätsel. Von leicht bis schwer ist alles dabei um den Spielspaß zu erhöhen aber manchmal scheinbar auch nur um ihn zu verlängern.
Im Gegensatz zu den älteren Spielen gibt es diesmal weniger Gräber. Es zieht Lara an moderne Orte. Sie findet sich im Louvre wieder oder in einem Genforschungslabor. Es gibt diesmal viele Laser und weniger Falltüren, man muss mehr schleichen und sich ruhig verhalten anstatt einfach in einen Raum zu rennen und klar Schiff zu machen. Allerdings wirkt sich das auf den Spielspaß eher positiv aus, denn passend auch zur Story und natürlich zur Umgebung steigert dies die (An-)Spannung.

Der Sound
Vor allem die deutschen Synchronstimmen sind sehr schön. Da findet man berühmte Stimmen, zum Beispiel die Synchronstimme von Nicolas Cage und auch Thomas Fritsch (lieh schon „Diego“ aus Ice Age die Stimme) synchronisiert einen Charakter in diesem Spiel. Einzigster Punktabzug: Die Synchronisierung passt im Deutschsprachigen Spiel oft nicht zu den Lippenbewegungen der Personen. Da kann es auch schon mal passieren, dass man die Leute sprechen hört, ohne das sie ihre Lippen bewegen.
Die Musik ist wohl, abgesehen von der für Tomb Raider- Legend die beste Musik, die jemals in einem Tomb Raider Spiel zu hören war. Es ist diesmal so, dass die Musik nicht, so wie in den alten Teilen, zu bestimmten Zeitpunkten eingeblendet wird, sondern es läuft meist ein Endlosstück, zum Beispiel im Pariser Ghetto. Passend zur Story ist die Musik dramatisch und düster.

Die Grafik
Mit den älteren Tomb Raider Teilen ist die Grafik von Angel of Darkness kaum noch zu vergleichen. Die Räume wirken weicher, Wasser und Feuer realistischer, die Personen detailreicher.
Auch an Lara hat sich einiges getan. Sie wirkt realistischer und ihre ganzen Konturen sind weicher. Ein kleines Detail, welches Lara realistischer macht und besonders die männlichen Spieler erfreuen wird, ist das auf und ab hüpfen ihrer Brüste beim laufen und springen etc.
Kurtis Trent wirkt noch eine Spur realistischer als Lara. Lediglich seine Haare sind ein Griff ins Klo. Allerdings wirkt sein Kopf im Gegensatz zu Laras nicht so überdimensional.

Das Gameplay
Die Steuerung in Angel of Darkness ist sehr gewöhnungsbedürftig. Lara hat viele Moves drauf und diese brauchen leider alle eine eigene Taste. Dementsprechend kann es schon mal passieren, dass man auf der PS2 total durcheinander kommt oder sich auf der PC Tastatur so verrenken muss, dass man sich nach zwei Stunden spielen eine Sehnenscheidentzündung holt.
Deswegen sollte man sich die Zeit nehmen, die Steuerung zu Beginn des Spiels, noch ehe man mit dem eigentlichen Tutorial beginnt, genau anzusehen und gegebenenfalls einige Tastenbelegungen ändert, so wie es einem halt am liebsten ist.
Einen weiteren Punkabzug gibt es vor allem für die vielen Fehler im Spiel, welche es oft unfertig wirken lassen. Die Feinde sind, man muss leider sagen, strohdoof. Noch nie waren sie so leicht zu erledigen. Das trifft leider auch für die Endgegner zu. Das die Feinde oder Lara selbst mal in der Wand verschwinden können, nervt und macht die Spannung oft zunichte.
Störend ist auch die Tatsache, dass wenn Lara einen Feind erledigt hat und dieser schon regungslos auf dem Boden liegt, Lara immer noch nicht aufhört, auf diesen zu zielen. Weiterlaufen ist in diesem Fall nicht mehr möglich und somit steht man erst mal noch einige Zeit zielend neben den Leichen und muss warten, bis Lara endlich aufhört. Wenn dabei dann von allen Seiten noch mehr böse Männer kommen ist man natürlich dementsprechend aufgeschmissen.
Bei mir persönlich sind beim ersten Spielen keine schlimmen Bugs aufgetreten. Beim zweiten Durchspielen hatte ich allerdings auch einige Soundprobleme. Da ist es zum Beispiel passiert, dass Lara durch einen tiefen Sturz gestorben ist und mir einen nicht endenden Schrei hinterlassen hat. Dieser ist nicht mehr weg gegangen, auch nicht, nachdem ich den Level neu geladen hatte. Somit hatte ich zwei Möglichkeiten: Playstation neu starten oder Ton ausmachen. Dieser Bug trat hinterher immer mal wieder auf und er ist einfach nur störend.

Fazit
Tomb Raider- The Angel of Darkness wurde zum Schluss von den Medien verspottet. Ich denke, das war nur teilweise zu Recht.
Es ist wirklich so, dass die Bugs nerven und den Spielspaß extrem senken. Man sieht dem Spiel an, dass es unfertig ist und das Core anscheinend keine Zeit hatte, es fertig zu stellen. Wäre dies gelungen, wäre dies wahrscheinlich das beste Tomb Raider Spiel überhaupt geworden.
Wenn man allerdings über die Bugs hinweg sieht, so sieht man ein tolles Spiel mit einer packenden Story, einer schönen, detailreichen Grafik, tollen Musik und liebevoll gestalteten Charakteren. Man darf von The Angel of Darkness (leider) keinen Meilenstein der Computerspiele bzw. der Tomb Raider Serie erwarten sondern man muss sich, wieder leider, aufgrund der vielen Fehler die Geduld für dieses Spiel nehmen um es mögen zu können. Mir ist das gelungen, da ich wenige Bugs hatte und meistens über diese hinweg gesehen habe.
Es gibt einen Tipp, den man sich für Tomb Raider- The Angel of Darkness beherzigen sollte um nicht hinterher sagen zu müssen „diese verdammten Bugs haben alles kaputt gemacht, ich musste immer neu starten.“ Bei Angel of Darkness ist es möglich, immer zu speichern, wann man will- deswegen sollte man dies auch nutzen und so oft wie möglich abspeichern. Dann ist Tomb Raider- The Angel of Darkness allemal eine tolles, packendes Spiel und den Namen „Tomb Raider“ auch würdig.